Teil 3
Eine elektronische Innovation der 50er
Die Harmony Stratotone Jupiter H49
Im Gegensatz zur in Teil 2 beschriebenen H44/88 ist diese Gitarre ein kleines Stück HiTech der 50er. Nicht nur Les Paul machte sich Gedanken über die neuen Möglichkeiten der elektronischen Klangregelung der E-Gitarre, auch der Hersteller Harmony brachte mit der H49 eine Innovation auf den Massenmarkt.
Die H49 wurde unter mehreren Markennamen verkauft, da jede Kaufhauskette bzw. jedes Versandhaus ein eigenes Label hatte aber alle bei Harmony herstellen ließen. Einige Labels waren u.a. Silvertone, Airline und Old Craftsman. Sie wurde 1958 bis 1962 angeboten und der Preis lag bei ca. 150 USD, also heute wären das über 1200 USD. Die H49 wurde das Spitzenmodell „Jupiter“ der Harmony Stratotone Reihe, nachdem man sich vom Solid Body Konzept der H44 verabschiedet hatte. Die Form wurde erwachsener und Les Paul ähnlicher aber die Bauweise war krass anders.
Das Silvertone Jupiter Modell
Die Mensur von 24 ¼“ also ca. 615 mm war zwar auch eher auf Les Paul Niveau aber da enden die Gemeinsamkeiten auch schon. Harmony hatte die Modellreihe Stratotone auf Instrumente umgestellt, die teils wie akustische Gitarren konstruiert waren, hohl mit gebogenen Zargen, Fichtendecke (laminiert) und Ahornboden. Innen ausgestattet mit Reifchen als Verbindungselemente, ganz wie eine Westerngitarre nur schmaler und kleiner. Allerdings verbindet ein Block unter der Brückenposition Decke mit Boden. Der Hals ist geschraubt und hat ein umlaufendes Mehrfachbinding, die Gitarre selber auch. Ein durchscheinendes Tortoise Pickguard beherbergt die Potis und den Schalter. Die floating Bridge ist höhenverstellbar, aus Palisander. Ein traditionelles, kurzes Tailpiece hält die Saiten. Durch die kurze Mensur und den relativ flachen Griffbrettradius sind Bendigs relativ einfach.
Breite 338 mm
Gesamtlänge 965 mm
Korpusstärke 48 mm
Mensur 615 mm
Sattel 44,8 mm
Hals am 12. Bund 49,6 mm
Gewicht ca. 2200 g
Herzstück der Jupiter ist allerdings die Elektronik, sie ist sehr variabel, viele Studios in den USA haben eine Jupiter in der Ausstattung, weil damit wunderbare Vintagesounds realisierbar sind. Die Tonabnehmer sind die D’Armond Goldfoils (Hals 10.5k / Brücke 10.5k) geregelt durch einen Drehschalter zur Pickupauswahl und den herkömmlichen Ton und Lautstärkepotis. Das besondere Feature ist der Balanceregler, der macht die Bedienung zwar etwas „tricky“ aber ermöglicht Zwischenstellungen, die sonst nicht zu erreichen wären. Der Wahlschalter hat die 3 Stellungen, Neck – Bridge – Blender! Wie das funktionieren soll, wird im unten angefügten Link erläutert, ich selber bin ein Elektronik-Laie und bin auf eure Meinungen dazu gespannt, glaubt ihr, dass dieses Schema fehlerfrei ist?
http://harmony.demont.net/documents/sch ... upiter.php Harmony Database
Hier stellt der unnachahmliche Mike Dugan von „Drowning in Guitars“ das Reissue Modell vor.
Auch die Jupiter wurde natürlich von bekannten Musikern der 60er benutzt, allen voran der „Spencer Davis Group“
Autor: Wolfgang Kotulla
Quellen:
1) Miker Dugan Video © Frank Meyers and Drowning in Guitars, 2012-2017. www.drowninginguitars.com
2) Zeichnung H49 vom Autor
3) Foto Silvertone Wutzdog Guitars www.wutzdog-guitars.de
4) Videos YouTube
Harmony Stratotone Jupiter H49 historische US-Gitarren und Bässe
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Harmony Stratotone Jupiter H49 historische US-Gitarren und Bässe
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